Nicht schlecht staunte ich, als im Jahr 2010 im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde eine Personalakte von Alexander Aljechin vor mir lag. Warum findet sich der vierte Weltmeister der Schachgeschichte im Bestand „Institut für Deutsche Ostarbeit“? Dieses Institut war in Krakau im Generalgouvernement angesiedelt und existierte von 1940 bis 1945. Es gehört in den Kontext der „Ostforschung“ der Nationalsozialisten und damit in den weiteren Kontext der Expansions-, Siedlungs- und Vernichtungspolitik des Regimes.
Obgleich offensichtlich erklärungsbedürftig, blieb das Fundstück jahrelang unbearbeitet. Endlich bin ich nun dazu gekommen. Der Textumfang wuchs rasch über den geplanten kurzen Aufsatzes hinaus, weshalb ich ihn nun ungekürzt als eigenständige Online-Publikation veröffentlicht habe. So bleiben alle Informationen erhalten und er ist für alle Interessierten sofort und ortsunabhängig verfügbar. Das Ergebnis sind nicht nur erstaunliche Neuigkeiten über Aljechins Handeln und Verhalten. Vielmehr kann Aljechins Zeit im Zweiten Weltkrieg ganz neu erzählt werden.
Urheber: unbekannt ["Pgg.Bildstelle, Krakau"]
Quelle: O. V.: Das zweite Schachmeisterturnier im
Generalgouvernement, in: DSBl. 30 (1941), Nr. 20/21,
01.11.1941, S. 165 (Titel) bis S. 167, dort S. 166.
Die Online-Publikation ist frei zugänglich: http://dx.doi.org/10.18419/opus-11289
Bei Verwendung meiner Forschungsergebnisse sollte der Text mit der DOI-Adresse zitiert werden:
Rohrer, Christian: Schachweltmeister und Günstling von Hans Frank? Über die Nähe Alexander Aljechins zum NS-Regime, Stuttgart: Universitätsbibliothek der Universität Stuttgart 2021, <http://
http://dx.doi.org/10.18419/opus-11289> [TT.MM.JJJJ].
Reaktionen
Fischer, Johannes: Aljechin und das NS-Regime: Eine Untersuchung von Dr. Christian Rohrer,
in: Chessbase, 19.11.2021,
https://de.chessbase.com/post/aljechin-und-das-ns-regime-eine-untersuchung-von-dr-christian-rohrer
[26.11.2021].